Durch ein systematisches Umweltmanagementsystem als Folge einer ökologischen Unternehmensethik können sich fünf betriebswirtschaftliche Vorteile für Unternehmen ergeben.
INHALT
Ein Umweltmanagementsystem kann der langfristigen Existenzsicherung von Unternehmen dienen:
Zukünftig ist mit strengeren ökologischen Rahmenbedingungen der Wirtschaft zu rechnen, die auch Unternehmen zunehmend als Mitverursacher der Umweltkrise in die Pflicht nehmen.
Schließlich verbraucht die Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten nicht nur Rohstoffe und Energie, sondern es können dabei auch Schadstoffe und Chemikalien in die Umwelt gelangen.
Daher sind auch Unternehmen angehalten, die Natur und Umwelt so wenig wie möglich zu belasten.[1]
In der Zukunft kann mit einer erhöhten Umwelthaftung von Unternehmen gerechnet werden und mit strengeren Schadstoffgrenzwerten, die Unternehmen zu Innovationen zwingen.
Ebenfalls zu erwarten sind höhere Energie-, Wasser-, Abfallkosten und Umweltinformationspflichten.
Je früher sich Unternehmen auf strengere Umweltstandards einstellen, umso größer wird ihr Handlungsspielraum sein, wenn diese strengeren Umweltstandards zur Anwendung kommen.
Ignorieren Unternehmen bis zuletzt ökologische Aspekte und geraten erst durch staatliche Regelungen unter Zugzwang, dann bleibt ihnen nur noch die Möglichkeit, zu reagieren, anstatt zu agieren.
Bereiten sich Unternehmen also rechtzeitig mit einem Umweltmanagementsystem auf strengere Umweltstandards vor, treffen sie damit auch Vorsorge für ihre langfristige Existenzsicherung.
Umweltmanagementsysteme können ein Potential zur Motivation der Mitarbeiter beinhalten. Denn mit dem Umweltbewusstsein der Konsumenten ist auch das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter gestiegen.
Betreiben Unternehmen aktiven Umweltschutz, dann können sich die Mitarbeiter mehr mit dem Unternehmen, ihren Aufgaben und den von der Unternehmensführung vorgegebenen Zielen identifizieren.
Wer für eine gute Sache arbeitet, kann die tägliche Arbeit in einem höheren Sinnzusammenhang erleben. So fühlen sich Mitarbeiter als wichtiger Teil im Unternehmen und sind insgesamt motivierter.
Wird Umweltschutz als eine Herausforderung für alle Mitarbeiter verstanden, dann bietet das die Chance für eine neue Unternehmenskultur, ein Innovationspotential und die Motivation der Mitarbeiter.
In Zeiten eines wachsenden Bewusstseins für Naturschutz, Tierschutz und Umweltschutz eröffnet ein Umweltmanagementsystem die Chance, Wettbewerbsvorteile und Imagegewinne zu erzielen. Denn:
Umweltfreundliche und tierfreundliche (vegane) Produkte erfreuen sich steigender Nachfrage
Unternehmen, die zuerst tier- und umweltschonende Produkte anbieten, erhöhen den Marktdruck
Ein natur-, tierwohl- und umweltbewusster Zeitgeist drängt neue Wettbewerber auf die Märkte
Unternehmen, die ihre Produkte und Produktionsverfahren
rechtzeitig auf diese Entwicklung ausrichten, können sich dadurch ein
strategisches Erfolgspotential im Wettbewerb verschaffen.
Haben sich in einer Branche erst einmal ökologische Gesichtspunkte durchgesetzt, müssen sich alle Wettbewerber den neuen Spielregeln beugen, um marktwirtschaftlich bestehen zu können.
Deshalb kann ein Umweltmanagementsystem als Folge einer ökologischen Unternehmensethik alles in allem zu Wettbewerbsvorteilen und einem Imagegewinn für Unternehmen führen.
Dabei wäre es aus der Sicht des Physiozentrismus ohnehin begrüßenswert, wenn Naturschutz, Tierschutz und Umweltschutz zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor in der Marktwirtschaft werden.[2]
Wird ein Unternehmen mittels eines Umweltmanagementsystems auf allen Absatz- und Produktionsebenen ökologisch analysiert, können sich in der Folge Kostenvorteile ergeben.
Denkbar sind zum Beispiel Kosteneinsparungen durch einen sparsameren Umgang mit Energie, Rohstoffen, Transport, Verpackungen und Wasser.
Ebenso Kosteneinsparungen durch die Vermeidung von Abfällen und potentieller Umwelthaftung.
Durch den Einsatz eines Umweltmanagementsystems können systematisch Kosteneinsparungspotentiale aufgedeckt und Verschwendungen im Unternehmen abgebaut werden.
Als angenehmer Nebeneffekt können sich auf diese Weise die Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte in der Unternehmensethik und Umweltschutz-Maßnahmen für Unternehmen rechnen.
Ein weiterer Vorteil eines Umweltmanagementsystems als Folge einer ökologisch orientierten Unternehmensethik kann die Umsatzsicherung sein.
In Zeiten eines gestiegenen Bewusstseins für Naturschutz und Tierschutz nehmen auch die Forderungen an Unternehmen zu; seitens der Kunden,
von Verbänden, politischen Parteien und der Öffentlichkeit:
Kunden sind interessiert an genauen Informationen über gesundheitlich relevante Inhaltsstoffe von Produkten zum Beispiel im Bereich Lebensmitteln, Kosmetik oder Textilien.[3]
Produktionsverfahren werden hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und des Tierwohls hinterfragt.
Naturschutzverbände, Tierschutzverbände und Verbraucherschutzverbände üben Druck aus.
Unternehmen sind daher gezwungen, sich diesem veränderten Bewusstsein durch Produkte und
Produktionsverfahren zu stellen, die Belange der Natur, der Umwelt und des Tierwohls berücksichtigen.
Andernfalls riskieren sie einen Nachfragerückgang ihrer Produkte und damit einen Umsatzrückgang.
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Anmerkungen:
[1] Diesem Anspruch fühlt sich zum Beispiel die ökologische Unternehmensinitiative Future verpflichtet, die sich seit 1986 für eine nachhaltige Unternehmensführung zum Wohle von Menschen, Gesellschaft und Umwelt einsetzt.
[2] Der umweltethische Ansatz der Anthropozentrik, bei dem nur Menschen Eigenrechte in der Natur zukommen, wird in der Physiozentrik stufenweise erweitert, indem allen leidensfähigen Lebewesen (Tierethik) oder allen Lebewesen (Pflanzenethik) oder der belebten und unbelebten Natur (Naturethik) Eigenrechte zugebilligt werden.
[3] Das gestiegene Interesse von Konsumenten an den Inhaltsstoffen von Produkten kann auch auf die Aufklärung durch Verbraucherschutzverbände, Umweltzeichen wie den Blauen Engel und Ratgeber für ökologisches Einkaufen zurückgeführt werden.
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