Welche drei Arten von Ländern gibt es? Wer gehört zu den Entwicklungsländern, Schwellenländern und Industrieländern? Welche Bedeutung haben sie im weltweiten Umweltschutz und für die » Lösung der Umweltkrise?
INHALT
Für den Begriff „Entwicklungsland“ gibt es mehrere Synonyme. Andere Begriffe sind Globaler Süden, Dritte Welt, Vierte Welt, nicht entwickelte Länder oder unterentwickelte Länder.
Die letzten beiden Begriffe werden im deutschsprachigen Raum gemieden, weil sie von der Bevölkerung des jeweils gemeinten Landes als abwertend empfunden werden können.
Die Begriffe „Dritte Welt“ und „Vierte Welt“ werden umgangssprachlich unscharf verwendet, weil ihre Definition sich laufend ändert, wenn die Höhe des Pro-Kopf-Einkommens als Grundlage dient.
Als allgemeine Merkmale von Ländern, die als Entwicklungsländer bezeichnet werden, können gelten:
Niedriges Pro-Kopf-Einkommen und Armut (die es auch in „reichen Industrieländern“ gibt)
Geringe Nahrungsmittelversorgung verbunden mit Hunger, Wasserknappheit und Unterernährung
Schlechte oder fehlende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung mit hoher Kindersterblichkeit und Armutskrankheiten wie Typhus oder Tuberkulose
Geringe durchschnittliche Lebenserwartung unter 60 Jahren und hohe Geburtenraten
Geringe Bildungsmöglichkeiten, Kinderarbeit und hohe Analphabetenquote
Hohe Arbeitslosenrate und hohe Auslandsverschuldung
Große Unterschiede innerhalb der Bevölkerung bei Einkommen und Vermögen
Kaum Naturschutz zur Vermeidung von Artensterben, Bodenerosion, Waldrodung, Verschmutzung von Boden, Luft und Wasser (inkl. Grundwasser) mit Schadstoffen
Neben dem Begriff „Entwicklungsland“ gibt es den Begriff „Schwellenland“ (auch Zweite Welt). Er bezeichnet Entwicklungsländer, die ökonomisch kurz davor sind, Industrieländer zu werden.
Schwellenländer sind gekennzeichnet durch ein hohes Wirtschaftswachstum, welches das von Industrieländern übersteigt, und ein stark wachsendes Pro-Kopf-Einkommen, das jedoch noch deutlich unter dem von Industrieländern liegt.
Die Arbeitsproduktivität ist vergleichbar mit Industrieländern, jedoch bei viel geringerem Lohnniveau.
Gleichzeitig kann in Schwellenländern das Entstehen einer gesellschaftlichen Mittelschicht beobachtet werden, die zunehmend die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich verringert.
Der Ausschuss für Entwicklungshilfe der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) unterteilt Entwicklungsländer in vier Kategorien.1
Diese lauten für die Jahre 2024/2025 nach dem Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen:
Am wenigsten entwickelte Länder: 45 Länder
Länder mit niedrigem Einkommen (weniger als 1.135 $): 2 Länder
Länder mit niedrigem, mittlerem Einkommen (1.136 – 4.465 $): 35 Länder
Länder mit oberem, mittlerem Einkommen (4.466 – 13.845 $): 59 Länder 2
Von den etwa 195 Ländern auf der Welt zählt die OECD somit 141 Länder zu den Entwicklungsländern.
In den Entwicklungsländern bestehen aus verschiedenen Gründen Widerstände gegen Reformen im Bereich des Naturschutzes und Umweltschutzes:
So räumen die Länder des globalen Südens der Beseitigung von Hunger,
Wasserknappheit und Armut erste Priorität ein – auch auf Kosten einer
erhöhten Naturbelastung, eines höheren Verbrauchs an nicht erneuerbaren Rohstoffen und eines Rückgangs der
Artenvielfalt.
Foto: Armutsviertel (Elendsviertel, Slum) in Jakarta, der Hauptstadt von Indonesien auf der Hauptinsel Java *
Ferner dulden die Entwicklungsländer keine Eingriffe in ihre Selbständigkeit. Sie fürchten eine
Verringerung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit und dass ihre
Massenarmut und Schuldenlast noch mehr festgeschrieben werden könnten.
Deshalb sind Interessenkonflikte bei der Lösung der weltweiten Umweltkrise vorprogrammiert, und es ist schwierig, die Entwicklungsländer für globale Naturschutz-Vorschriften zu gewinnen.
Dabei stellt sich allgemein die Frage, warum es den Entwicklungsländern zu verdenken ist, dass auch sie den industriell und technologisch bedingten Wohlstand der Industrieländer erreichen möchten.
Wieso sollten nicht auch sie in die Massenmobilität einsteigen und die Produktions-, Konsum- und Lebensgewohnheiten der Industrieländer kopieren?
Den ärmeren Ländern ist es also nicht zu verübeln, wenn sie über ihr Naturkapital und ihre verfügbaren Naturressourcen alleine entscheiden möchten und eine Unterscheidung nach quantitativem und qualitativem Wachstum für sie kaum eine Rolle spielt.
Bei der Lösung der weltweiten Umweltkrise spielen das wirtschaftliche Wachstum, der technologische Fortschritt und der Wohlstand in den Entwicklungsländern eine wichtige Rolle:
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass der Natur die größte ökologische Belastung und Naturzerstörung erst noch bevorstehen, wenn die Entwicklungsländer weiter wirtschaftlich wachsen.
Viele Entwicklungsländer streben den Wohlstand der Industrieländer an. Sollte ihr Vorhaben gelingen und das westliche Niveau der Produktion und des Konsums erreicht werden, wäre das mit einem vergleichbar hohen Ressourcenverbrauch verbunden.
Wenn nur Afrika, China und Indien den westlichen Lebensstil übernehmen, dann wird es bei heutigem Technologiestand weltweit zu einer Vervielfachung des Konsums kommen.
Damit verbunden wird es zu einer Vervielfachung des Rohstoffverbrauchs und der Schadstoffmengen kommen, die bislang nur von einem vergleichsweise kleinen Gebiet auf der Erde ausgestoßen wurden.
Ein Impuls für mehr Naturschutz und Umweltschutz kann in erster Linie nur von den Industrienationen ausgehen, weil sich die Entwicklungsländer keine kostspieligen Umwelttechnologien leisten können.
Solange den Entwicklungsländern Kapital für Investitionen fehlt, bleibt ihnen der Zugang zu modernen Technologien
wie der Solartechnik verwehrt.
Foto:
Solar-Musterhaus für Afrika, dessen Energiebedarf vollständig mit
Sonnenenergie gedeckt wird, im Rahmen des architektonischen
und energietechnischen Wettbewerbes „Solar Decathlon Africa“ 2019 in Marokko für
internationale Hochschulen
Das gilt auch für qualifizierte Fachkräfte im Bereich
von Naturschutz und Umweltschutz, die ebenfalls nicht zum Nulltarif auszubilden und zu beschäftigen sind.
Die Hoffnung darauf zu setzen, dass die Entwicklungsländer eines Tages aus eigener Kraft ihre Natur- und Umweltprobleme bewältigen können, ist also wenig Erfolg versprechend.
Denn die Entwicklungsländer befinden sich in einem wahren Dilemma:
Einerseits müssen sie wirtschaftlich wachsen, um ihre Versorgungslage zu verbessern. Das wiederum setzt voraus, dass die Nachfrage der Industrieländer nach ihren Produkten zunimmt.
Andererseits sollten die Industrieländer nicht weiter wachsen, um ihren Rohstoffverbrauch und Schadstoffausstoß nicht weiter auszudehnen.
Die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien in den Industrieländern wird dort zudem einen sparsameren Verbrauch von Rohstoffen aus den Entwicklungsländern mit sich bringen.
Auf eine größere Nachfrage der Industrieländer brauchen die Entwicklungsländer also nicht zu setzen.
Das bedeutet unterm Strich für die Entwicklungsländer, dass sie selbst ihre Armut und Schulden beseitigen und für Wachstum und Wettbewerbsvorteile sorgen müssen.
Allerdings können sie das nicht, weil sie ohne Devisen den Industrieländern nicht die entsprechenden Technologien abkaufen können, die dazu notwendig sind. Damit schließt sich der Kreis wieder.
Abgesehen davon wäre es wenig sinnvoll, darauf zu warten, bis die Entwicklungsländer eines Tages ihre eigene Umwelttechnologie entwickeln können, die längst in den Industrienationen vorhanden ist.
Weil man sich bei der Festsetzung globaler Naturschutz-Vorschriften stets an den Schwächsten orientieren muss, würde ein Abwarten nur zu einer Verzögerung der weltweiten Lösung der Umweltkrise führen.
Es ist fraglich, ob es ohne freien Welthandel jemals zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation sowie der Beseitigung von Armut und Hunger in den Entwicklungsländern kommen kann.
Ein freier Welthandel bedeutet, dass den Entwicklungsländern eine faire Chance gegeben wird, ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu verkaufen.
Denn die Länder der Dritten Welt sind auf Exporterlöse und Devisen angewiesen, um dringend benötigte Güterimporte und Schulden bezahlen zu können.
Mehr als fünfzig Entwicklungsländer beziehen fast 70 % ihrer Devisenerlöse aus dem Export landwirtschaftlicher Produkte.3
Trotzdem blockieren Wirtschaftsräume wie die Europäische Union (EU) und die USA Agrarimporte aus den Entwicklungsländern zum Schutz ihrer eigenen Landwirtschaft.
Über diesen Protektionismus hinaus setzen sie ihre landwirtschaftlichen Überschüsse auf dem Weltmarkt zu Dumping-Preisen ab, gegen die Dritte-Welt-Bauern nicht konkurrieren können.3
So brach zum Beispiel im Senegal der einst blühende Hirse-Markt unter dem Preisdruck subventionierter Getreideimporte aus Frankreich zusammen.3
Dabei lassen sich Japan, die USA und die EU ihre Agrarsubventionen zur Wahrung ihrer Wettbewerbsvorteile jährlich ein Vielfaches ihrer weltweiten Entwicklungshilfezahlungen kosten.3
In diesem Zusammenhang stellt sich folgende Frage:
Ist es sinnvoll, wenn mit subventionierten Agrarprodukten aus den Industrieländern Dritte-Welt-Bauern in den Ruin getrieben werden, während parallel dazu der Internationale Währungsfonds und die Weltbank die Schuldenkrise in den Entwicklungsländern beheben sollen?
Der Vorwurf, dass die Agrarüberschüsse und der Handelsprotektionismus den Hunger in den Entwicklungsländern mitverursachen, ist also nicht von der Hand zu weisen.
Vielmehr treiben die Industrieländer dadurch die Entwicklungsländer weiter in die Verarmung, was die Abzahlung ihrer Schulden in immer weitere Ferne rückt.
Im Ergebnis verschlechtert sich ohne freien Welthandel die Chance für einen Schutz der Natur in den Entwicklungsländern, denn Naturschutz kostet Geld und ist ohne Wohlstand nicht realisierbar.
Es gibt durchaus Gründe für die wirtschaftlichen Probleme, Verschuldung und Armut der Entwicklungsländer, die nicht die Industrienationen zu vertreten haben.
Zu nennen sind zum Beispiel diktatorische Regime in Entwicklungsländern, die einen wirtschaftlichen Aufschwung verhindern und dafür sorgen, dass weite Teile der Bevölkerung in Armut bleiben.
Sei es, weil die jeweiligen Diktaturen „in Saus und Braus leben“ und ihrem Regierungsapparat jeden erdenklichen Luxus auf Kosten ihrer Bevölkerungen zukommen lassen.
Oder sei es, weil autoritäre Militärregierungen milliardenschwere Ausgaben für Militär, Rüstungsgüter und Waffen tätigen, um ihre Bevölkerungen zu unterdrücken, anstatt Hunger und Armut zu bekämpfen.
Gefördert wird die Armut in den Entwicklungsländern außerdem durch die Bevölkerungsexplosion infolge unzureichender Geburtenregelung aus traditionellen und kulturellen Gründen.
Deshalb trifft eine Reihe von Entwicklungsländern auch eine Mitschuld an der Armut in weiten Teilen ihrer Bevölkerungen, ihrer desolaten wirtschaftlichen Situation und ihrem hohen Verschuldungsgrad.
Wie bereits dargestellt, können in den Entwicklungsländern gezielte Maßnahmen im Bereich Naturschutz und Umweltschutz erst nach der Beseitigung von Armut, Hunger und Wasserknappheit erfolgen.
An oberster Stelle stehen zum Beispiel folgende Maßnahmen:
Umweltgerechte Entsorgung von Müll und Giftstoffen
Gezielte Abwasserreinigung von Industrie und privaten Haushalten
Energiegewinnung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung
Stopp großflächiger Waldrodungen in den tropischen Regenwäldern über die natürliche Regenerationsrate hinaus zur Gewinnung von Brennholz, Ackerflächen und Weideflächen
Zu Waldrodungen in der Dritten Welt ist zu erwähnen, dass sie durch drei Faktoren begünstigt werden:
Erstens führt die Bevölkerungsexplosion zu einem steigenden Nahrungsmittelbedarf, weshalb Wälder gerodet werden, um Ackerland für den Getreideanbau oder Weideland für die Viehzucht zu gewinnen.
Zweitens verleitet die zunehmende Schuldenlast auch zum Abbau von Bodenschätzen, die sich unter Waldgebieten befinden, um so an Devisen zum Schuldenabbau zu gelangen.
Drittens verfügen infolge der Bevölkerungsexplosion viele Menschen nicht über ausreichend Brennstoff. Sie roden deshalb noch mehr umliegende Wälder, um ihren Brennholzbedarf abzudecken.
Dabei ist es schwer nachvollziehbar, warum in Ländern mit intensiver Sonneneinstrahlung (Afrika, Asien, Südamerika) Holz noch immer als Energieträger zum Kochen verwendet werden muss.
Die Solarenergie wird somit zu einer Schlüsseltechnologie für mehr Naturschutz und Umweltschutz in den Entwicklungsländern.
Sollen die Entwicklungsländer nicht auf Kosten der Natur zu Wohlstand gelangen, bestehen folgende Handlungsmöglichkeiten für die Industrieländer, um das zu verhindern:
1. Sie stellen ihre Umwelttechnologien den Entwicklungsländern zu günstigen Preisen zur Verfügung.
2. Sie bezahlen den Entwicklungsländern mit Rohstoffvorräten faire Preise für deren Rohstoffe.
3. Sie beenden ihren Handelsprotektionismus und ermöglichen es den Entwicklungsländern, ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu fairen Preisen zu verkaufen.
4. Sie veranlassen mittels ihrer Wirtschaftsmacht Militärregime in den Entwicklungsländern zu einer armutsreduzierenden Politik – auch unter Inkaufnahme rückläufiger Rüstungsaufträge.
5. Sie verzichten auf Müllexporte in Länder der Dritten Welt, damit dieser dort nicht unökologisch entsorgt und das Grundwasser, die Luftqualität und letztlich die Weltmeere gefährden kann.
6. Sie unterstützen die Entwicklungsländer finanziell und technologisch bei einer ökologischen Müllentsorgung, um die Luftqualität oder dortige Gewässer und damit letztlich die Weltmeere zu schützen.
7. Sie schaffen einen finanziellen Ausgleich für Entwicklungsländer, wenn diese auf die wirtschaftliche Nutzung ihres Naturkapitals, insbesondere der Regenwälder, verzichten sollen.
8. Sie unterstützen die Entwicklungsländer dabei, deren Bevölkerungswachstum zu begrenzen, denn mehr Menschen bedeuten unweigerlich einen höheren Rohstoffverbrauch und Schadstoffausstoß.
Aus der Perspektive eines weltweiten Naturschutzes kann die Frage gestellt werden, ob ein Großteil der finanziellen Mittel, die weitere Verbesserungen des Naturschutzes in den Industrieländern kosten, in den Entwicklungsländern nicht effektiver verwendet werden könnte.
Denn der in Industrieländern betriebene nationale Naturschutz stößt längst an Rationalitätsgrenzen:
Was dient es letztlich dem weltweiten Naturschutz, wenn in Industrieländern über „zwei Mikrogramm weniger Schadstoffausstoß“ diskutiert wird, wenn sich parallel dazu 1,4 Mrd. Chinesen, 1,4 Mrd. Inder und 1,4 Mrd. Afrikaner auf den Weg gemacht haben, ihre Fahrräder gegen Autos einzutauschen?
Angenommen, die finanziellen Mittel, um eine vergleichsweise geringe Reduktion von Schadstoffen in Industrieländern zu erreichen, würden stattdessen für Naturschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern verwendet werden:
Ließe sich auf diese Weise nicht eine ungleich größere Verringerung des weltweiten Rohstoffverbrauchs und Schadstoffausstoßes erreichen?
Wann es zu diesem Akt der Vernunft kommt, hängt von zwei Faktoren ab:
1. Wie lange dauert es noch, bis die Abholzung der tropischen Regenwälder und die Verschmutzung der Weltmeere mit Giftstoffen und Plastikmüll für die Industrieländer spürbare Folgen haben?
2. Wie schnell entwickelt sich in den Industrieländern ein ökologisches Bewusstsein für die globalen Folgen einer Konsumexplosion in den Entwicklungsländern – allen voran Afrika, China und Indien? 4
Vieles spricht dafür, dass die Umweltkrise die Industrieländer eines Tages dazu zwingen wird, die Entwicklungsländer beim Naturschutz und bei der Beseitigung von Armut zu unterstützen.
Das wird vermutlich dann der Fall sein, wenn die Naturzerstörung und der steigende Verbrauch von natürlichen Rohstoffen in den ärmeren Ländern für jeden in den reichen Ländern „spürbar“ werden.
Eines dürfte für die Lösung der weltweiten Umweltkrise feststehen: In Zukunft werden Entwicklungspolitik, Handelspolitik und Umweltpolitik enger miteinander zusammenhängen als bisher.
Sicher, die Regenwälder „sind weit weg“ und die Konsequenzen ihrer Abholzung haben sich für die reichen Länder (noch) nicht gravierend ausgewirkt. Ebenso nicht die Verschmutzung der Weltmeere.
Somit scheint die ökologische Belastungsgrenze der Erde gegenwärtig noch nicht erreicht zu sein.
Sollte die Naturverschmutzung und Naturzerstörung sowie das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern jedoch weiter anhalten, könnte das eines Tages auch die Industrieländer bedrohen.
Selbst wenn sie ihren Schadstoffausstoß auf „zwei Mikrogramm Abgas“ beschränken oder ihren Energieverbrauch weiter verringern. Denn: „It`s one world“.
» Hinweise zum Zitieren dieser Internetseite in wissenschaftlichen Arbeiten
Ihnen gefällt diese Internetseite? Dann können Sie dieses Projekt gerne » mit PayPal unterstützen.
Literaturangaben und Anmerkungen:
[1] Die OECD (englisch: Organisation for Economic Cooperation and Development) mit Sitz im Schloss La Muette in Paris wurde 1961 gegründet und umfasst 38 Mitgliedsstaaten (Stand: 2024) mit überwiegend hohem Pro-Kopf-Einkommen. Neben anderen Zielen will die OECD über ihren Ausschuss für Entwicklungshilfe DAC (Development Assistance Committee) als internationale Organisation das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern fördern.
[2] Die aktuelle Länderliste der Empfänger von Entwicklungshilfe (Official Development Assistance, ODA) des Ausschusses für Entwicklungshilfe (Development Assistance Committee, DAC) ist im Internet unter www.oe.cd/dac-list-oda-recipients abrufbar. Die vier Kategorien der Entwicklungsländer-Unterteilung werden auf Englisch dort wie folgt bezeichnet: 1) Least Developed Countries (LCDs), 2) Low Income Countries which are not LCDs, 3) Lower Middle Income Countries and Territories which are not LCDs, 4) Upper Middle Income Countries and Territories which are not LCDs.
[3] Vorholz, Fritz (1992): Wir sind völlig fehlgesteuert, in: ZEIT-Punkte, 1/92, Ein Gipfel für die Erde – Nach Rio: Die Zukunft des Planeten, S.4.
[4] Die Bewusstseinsentwicklung in den Industrieländern für die globalen ökologischen Folgen einer Konsumexplosion in den Entwicklungsländern und die damit verbundene Notwendigkeit, Hunger und Armut in den Entwicklungsländern zu beseitigen, ist Forschungsgebiet der Umweltethik.
Sie kann Orientierungshilfe bei der Festlegung ethisch
schlüssiger Lösungsansätze für die Umweltkrise bereitstellen.
Ausgangspunkt umweltethischer Forschung ist die Frage, welche
Eigenrechte Lebewesen und der Natur zugestanden werden sollten:
Nur Menschen (d. h. in Industrieländern und auch Entwicklungsländern) – vgl. Anthropozentrismus
Nur leidensfähigen Lebewesen (d. h. auch leidensfähigen Tieren) – vgl. Pathozentrismus
Nur Lebewesen (d. h. auch Pflanzen, Pilzen, Algen, Bakterien und Archaeen) – vgl. Biozentrismus
Der gesamten Natur (d. h. belebter und auch unbelebter Natur) – vgl. Holismus (Ökozentrismus)
↑ Nach oben ↑