Welche Beispiele für globale Ökosysteme gibt es? Was sind globale Umweltprobleme? Welche Bedeutung haben die Weltmeere und tropischen Regenwälder für die » Lösung der weltweiten Umweltkrise?
INHALT
Fehlen die finanziellen Mittel für einen weltweiten Naturschutz?
Der Begriff „globales Ökosystem“ bedeutet im Folgenden nach einer zweistufigen Definition:
1) Eine Lebensgemeinschaft (Biozönose) von nichtmenschlichen Lebewesen wie Algen, Flechten, Pflanzen, Pilze, Tiere oder Mikroorganismen wie zum Beispiel Archaeen, Bakterien oder Pantoffeltierchen.
2) Die zuvor genannte Lebensgemeinschaft lebt in einem Lebensraum (Biotop), der sich über ein länderübergreifendes, großes Gebiet (Biom) erstreckt, mit dem sie in Beziehung steht.
Je nachdem, ob sich Ökosysteme im Wasser oder auf dem Festland oberhalb der Meeresoberfläche befinden, ist eine Unterteilung in terrestrische Ökosysteme (von lateinisch terra = Erde) und aquatische bzw. aquatile Ökosysteme (von lateinisch aqua = Wasser) möglich.
Beispiele für globale Ökosysteme, die eine große Bedeutung für die Überlebensbedingungen der gesamten Menschheit auf der Erde haben, sind die tropischen Regenwälder und die Weltmeere (Ozeane).
Die tropischen Regenwälder, deren Fläche fast ein Drittel aller Wälder auf der Erde ausmacht, sind aktuell bedroht durch weitere Abholzung.[1]
Grafik: Weltkarte mit den tropischen Regenwäldern auf der Erde im Bereich des Äquators
Von der Abholzung betroffen sind besonders die drei größten Regenwälder im
Amazonas in Südamerika, im Kongobecken in Westafrika und in Neuguinea in Südostasien.
Warum der Schutz tropischer Regenwälder als globale Ökosysteme eine so große Bedeutung für den Menschen hat, wird weiter unten im Kapitel » Bedeutung der Tropenwälder erläutert.
Die Weltmeere als weitere Beispiele für Ökosysteme von globaler Bedeutung sind aktuell bedroht durch die weitere Verschmutzung mit Plastikmüll, der sich bereits in großen Meeresstrudeln sammelt.
Die fünf großen Müllstrudel auf der Erde befinden sich im Indischen Ozean, im Nordatlantischen Ozean, Nordpazifischen Ozean, Südatlantischen Ozean und Südpazifischen Ozean.
Grafik: Die fünf großen Müllstrudel in den Meeren (Indischer Ozean, Nordatlantik, Südatlantik, Nordpazifik, Südpazifik)*
Warum der Schutz der Weltmeere als globale Ökosysteme eine so große
Bedeutung für die Menschen hat, wird weiter unten im Kapitel » Warum sind die Meere so wichtig? thematisiert.
Nachfolgend wird erläutert, warum ein Schutz der tropischen Regenwälder dringend geboten ist und mit welchen Maßnahmen ein Stopp ihrer Abholzung erreicht werden kann.
Die Zerstörung der tropischen Regenwälder auf der Erde hat dramatische Ausmaße angenommen.[1]
Das betrifft im Speziellen die Gebiete auf der Erde, auf denen sich die drei größten tropischen Regenwälder befinden: Südamerika (Amazonas), Westafrika (Kongobecken) und Südostasien (Neuguinea).
So wurden in der Dekade 2000 bis 2010 weltweit – abhängig von der Methode der Datenerfassung und Datenauswertung – zwischen 54 Millionen und 194 Millionen Hektar Regenwald abgeholzt.[2]
Nimmt man den höchsten Wert der Waldrodung als Grundlage, dann
entspräche der Verlust an tropischen Regenwäldern
der 5,4-fachen Fläche der Bundesrepublik Deutschland.[3]
Foto: Abholzung der Tropenwälder in Afrika im Kongobecken, dem zweitgrößten tropischen Urwaldgebiet auf der Erde
Die Bedeutung der Tropenwälder als globale Ökosysteme ergibt sich durch ihre Funktion als Wasserspeicher, Schadstoff-Filter, Sauerstoff-Lieferant und ihre biologische Vielfalt (Biodiversität).
Bis heute wurden ca. 1,8 Millionen Arten von Lebewesen (Pflanzen, Pilze, Tiere) erforscht, wobei Ökologen schätzen, dass auf der Erde ca. 8,7 Millionen Arten leben.[4]
Dabei wird der größte Vorrat an genetischen Informationen auf der Erde in den Tropenwäldern vermutet, und schon heute werden Hunderte wichtige Medikamente aus Pflanzen und Tieren des tropischen Regenwaldes gewonnen, die nur dort vorkommen.[5][6]
So soll der US-amerikanische Präsident Ronald Reagan, nachdem er von der Kugel eines Attentäters verletzt worden war, sein Überleben u. a. einem Blutdruck stabilisierenden Medikament verdankt haben, das aus dem Gift einer Buschviper aus dem Amazonas-Regenwald entwickelt wurde.[7]
Werden die Tropenwälder abgeholzt, verzichtet die Menschheit als Ganzes unwiderruflich auf diese riesige „Naturapotheke“ und genetische Datenbank mit ihren noch unerforschten Heilmitteln.
Neben der zuvor erwähnten globalen Bedeutung der tropischen Regenwälder ist ihre Rodung mit schwerwiegenden Folgen verbunden für die Natur oder die dort lebenden Menschen und Tiere:
So ist der Boden tropischer Regenwälder oft nur mit einer dünnen Humusschicht bedeckt, die nach einer Abholzung durch nachfolgenden Monsunregen ausgewaschen wird.[8]
Zurück bleibt infolge der Bodenerosion ein unfruchtbarer, wüstenähnlicher und nährstoffarmer Boden, auf dem nur schwer bis gar nicht mehr neues Pflanzenwachstum möglich ist.
Hinzukommt, dass Regenwaldflächen nach Abholzungen gefährdeter für Waldbrände, Dürren und Niedergang sind als unberührte tropische Regenwälder.[9]
Neben seltenen Tierarten leben in tropischen Regenwäldern indigene
Völker, die infolge der Abholzung aus ihrem Lebensraum – oft gewaltsam –
vertrieben werden und in ihrer Existenz bedroht sind.[10]
Foto: Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae), die kleinste noch lebende Unterart des Tigers, die vom Aussterben bedroht ist
Es sind in erster Linie wirtschaftliche Gründe, warum der tropische
Regenwald abgeholzt wird. Zu nennen ist zum Beispiel die Gewinnung
folgender Rohstoffe:
Bodenschätze wie Bauxit (Aluminium), Coltan, Erdgas, Kohle, Kupfer, Nickel, Öl oder Gold
Edelholz wie Bangkirai, Jatoba, Mahagoni, Meranti, Merbau, Palisander, Ramin, Teak oder Wenge
Ferner sollen Rodungen Ackerfläche für Plantagen schaffen, auf denen Folgendes angebaut wird:
Gewürze wie Kakao, Pfeffer, Vanille oder Zimt
Obst wie Ananas, Bananen, Ingwer oder Mango
Nutzpflanzen wie Baumwolle, Kautschuk, Palmöl, Soja oder Zuckerrohr
Aus forstwirtschaftlichen Gründen werden tropische Regenwälder
abgeholzt, um auf frei werdenden Flächen schnell wachsende Baumarten wie
Akazie und Eukalyptus zur Papierherstellung zu pflanzen.
Nicht zuletzt wird der tropische Regenwald abgeholzt, um Weidefläche zu gewinnen für die Viehzucht (Rinderzucht) oder für Infrastrukturprojekte wie Staudämme oder Touristen- und Gütereisenbahnen.
Foto: Regenwald am Amazonas in Brasilien in der Nähe der brasilianischen Stadt Barcelos (Bundesstaat Amazonas)
Neben dem Verzicht auf Regenwaldprodukte beim Einkaufen (vgl. » Konsumentenethik), dürfte die wirksamste aller Maßnahmen, wie man die tropischen Regenwälder vor Abholzung schützen kann, deren Umwandlung in Naturschutzgebiete sein.
Allerdings wird der Vorschlag, die tropischen Regenwälder nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen, auf Widerstand der Länder stoßen, auf deren Gebiet sich die tropischen Regenwälder befinden.
Den betroffenen Entwicklungsländern müsste also ein Nutzungsausfall finanziell ausgeglichen werden.
Wie bereits im Kapitel über die » Rolle der Entwicklungsländer in der Umweltkrise dargestellt, verfügen nur die Industrieländer über die dafür notwendigen finanziellen Mittel.
Es bleibt abzuwarten, wann sich in den Industrieländern ein Bewusstsein bildet, dass nur sie eine weitere Abholzung der tropischen Regenwälder stoppen können.
Erst durch eine Umwandlung in konsequent kontrollierte Naturschutz-Reservate können die tropischen Regenwälder auf der Erde für zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Neben der Verschmutzung der Meere mit Chemikalien, Düngemitteln, Erdöl, Lärm, Radioaktivität oder Schwermetallen hat die Meeresverschmutzung mit Plastik dramatische Ausmaße angenommen.
Plastikmüll kann entweder über die Schifffahrt oder über Flüsse auf dem Festland ins Meer gelangen.
Nachfolgend wird erläutert, warum ein Stopp der weiteren Verschmutzung der Weltmeere mit Plastik dringend geboten ist und mit welchen Maßnahmen ein Schutz erreicht werden kann.
Für die Beantwortung der Frage, wie viel Plastik bereits im Meer vorhanden ist, eignen sich die Forschungsergebnisse der Malaspina-Expedition zur Erforschung der Weltmeere.
So ergaben die bei dieser Expedition von Dezember 2010 bis Juli 2011 entnommenen Wasserproben der Meeresoberfläche, dass 88 % davon bereits Plastikteile enthielten.[11]
Vor allem handelte es sich um Plastik-Teile bis zu 1 cm Durchmesser, die – wie sich ferner zeigte – Säugetiere wie Delfine und Wale oder Meerestiere wie Fische und Vögel aufnehmen.[12]
In den fünf größten Strudeln der Meere sammelt sich der meiste Plastikmüll: im indischen, im nordatlantischen, im nordpazifischen, im südatlantischen und im südpazifischen Müllstrudel.[13]
Von diesen ist der größte Plastik-Strudel der nordpazifische Müllstrudel. Er soll mindestens 79.000 Tonnen Plastik enthalten und wurde unter dem Namen „Great Pacific Garbage Patch (GPGP)“ oder „Großer Pazifischer Müllteppich“ bekannt.
Der GPGP befindet sich zwischen Kalifornien und Hawaii und war mit einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern im Jahr 2015/2016 bereits etwa 4,5-mal so groß wie die Fläche der BRD.[3][14]
Auch im Mittelmeer, das wie andere europäische Meere immer mehr zur Plastikhalde Europas wird, befinden sich ähnlich hohe Konzentrationen von Plastikmüll wie in den fünf ozeanischen Müllstrudeln.[15]
Die Verschmutzung der Meere mit Plastik kann folgende lebensbedrohliche Konsequenzen für Meereslebewesen haben:
Meerestiere können Plastik als vermeintliche Nahrung aufnehmen, was zu einem falschen Sättigungsgefühl, Verstopfung und inneren Verletzungen führen kann und in letzter Konsequenz zum Verhungern und zu Wachstumsstörungen, Immunstörungen oder Unfruchtbarkeit.
Absinkender Plastikmüll kann Korallen, Schwämme und irgendwann auch den Meeresboden bedecken und die Versorgung dieser Bereiche mit Licht, Nahrung und Sauerstoff verringern, wodurch sich auch die Artenvielfalt von Tieren oder Pflanzen (Algen, Seegras) reduzieren kann.
Das Verfangen von Meerestieren in zurückgelassenen Fischereinetzen, Reusen, Seilen und Schnüren kann Bewegungseinschränkungen, Strangulation, Wunden und letztlich den Tod verursachen.
Foto: Eine Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) hat sich in einem Geisternetz (herrenloses Fischernetz) verfangen
Warum sind die Meere noch so wichtig? Plastik im Meer wird von Meerestieren aufgenommen und dadurch kann über die Hochsee-Fischerei giftiges Nano- und Makroplastik in die Nahrungskette gelangen.
Somit wirkt sich die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll auch negativ für die Menschen aus.
Außerdem nimmt herabsinkender Plastikmüll den Meerespflanzen das Licht für die Photosynthese. Dadurch verschlechtert sich die Funktion der Weltmeere für die Sauerstoffproduktion auf der Erde.
Dass sich in der Zukunft die Plastik-Menge in den Ozeanen und die
Plastik-Produktion verringern wird, erscheint angesichts folgender
wissenschaftlicher Prognosen unwahrscheinlich:
Die weltweite Produktion von Plastik soll sich bis 2040 verdoppeln.[16]
Der Zufluss von Plastik in die Weltmeere pro Jahr soll sich bis 2040 verdreifachen.[17]
Die Makroplastik-Konzentration in den Ozeanen soll sich bis 2050 vervierfachen.[18]
Die Mikroplastik-Konzentration in den Ozeanen soll sich bis 2100 verfünfzigfachen.[19][20]
Somit wird in den nächsten Jahrzehnten sowohl die produzierte Menge an
Plastik als auch die Makroplastik- und Mikroplastik-Konzentration in den
Weltmeeren zunehmen.
Die folgende Grafik zeichnet ein klares Bild der Länder, die als Hauptverursacher auf der Erde die Weltmeere besonders stark mit Plastik verschmutzen:
Bild: Welche Länder verschmutzen die Ozeane besonders stark mit Plastikmüll? (Referenzlink), mehr Infografiken bei Statista
Nach obiger Grafik müsste China als allererstes Land von der Weltgemeinschaft aufgefordert werden, die Verschmutzung der Meere durch unsachgemäße Entsorgung von Plastikmüll zu verhindern.
Doch auch die USA als eines der reichsten Industrieländer auf der Welt müssen dringend die eigene Beteiligung an der Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll beenden.
Sowohl China als auch die USA verfügen über die finanziellen Mittel, ihren Beitrag zum Schutz der Meere zu leisten. Etwas anderes ist es bei den Schwellenländern und Entwicklungsländern.
Bei ihnen kann eine
ganzheitliche, ökologische Müllentsorgung mit folgenden Maßnahmen
die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll verhindern:
- Nachhaltige Abfallverwertung durch Wiederverwertung (Recycling)
- Verwendung nachhaltiger Rohstoffe für Produkte und Verpackungen
- Abfallvermeidung, um insgesamt die Abfallmenge zu verringern
Die Planung, Umsetzung und Kontrolle
einer ökologischen Müllentsorgung sind erwartungsgemäß mit erheblichen Zusatzkosten verbunden im Vergleich zu einer
unkontrollierten Müllentsorgung in der Natur.
Wie im Kapitel » Entwicklungsländer erläutert, hat die Beseitigung von Hunger und Armut in den Entwicklungsländern und die Erreichung von Wohlstand in den Schwellenländern Vorrang vor Maßnahmen im Bereich Naturschutz und Umweltschutz.
Deshalb ergeben sich zum weltweiten Schutz der Weltmeere vor
Verschmutzung mit Plastikmüll folgende Aufgaben für die Industrieländer, die aus finanziellen Gründen nur sie erfüllen können:
Finanzielle und technologische Unterstützung der Entwicklungsländer und Schwellenländer bei der Einführung einer ganzheitlichen und ökologischen Müllentsorgung.
Aufbau eines weltweiten Kontrollsystems für Mülltransporte und für die Müllentsorgung.
Dieses Kontrollsystem muss einerseits alle wichtigen großen Flüsse und
Küstenbereiche überwachen, um sicherzustellen, dass von dort kein Müll
in Gewässer unerkannt eingeleitet werden kann.
Andererseits muss es sicherstellen, dass die Ladung jedes Schiffes inkl. der
Schiffsverpflegung (z. B. Plastikflaschen und Plastikverpackungen)
weltweit überprüft wird, bevor es einen Hafen verlässt und wenn es
wieder in einem Hafen angelegt hat.
Wer sonst außer den Industrieländern kann diese Maßnahmen zum Schutz der Meere bewerkstelligen?
Angesichts der existenziellen Bedrohung der Tropenwälder und Ozeane stellen sich folgende Fragen:
Fehlen in den Industrieländern die finanziellen Mittel, um den weltweiten Naturschutz zu fördern?
Besteht eine Fehlverteilung (Fehlallokation) der finanziellen Mittel in den Industrieländern zuungunsten des weltweiten Naturschutzes?
Oder fehlt in den Industrieländern (noch) das Bewusstsein, welche
Konsequenzen für sie eine weitere Zerstörung der Weltmeere und
der Tropenwälder als Ökosysteme von globaler Bedeutung haben werden?
Erkennbar ist, dass sich die Industrieländer in erster Linie auf den Naturschutz innerhalb ihrer eigenen Landesgrenzen konzentrieren und erheblich weniger auf den weltweiten Naturschutz.
Das lässt sich anhand der Einführung von Abgasnormen und der damit zusammenhängenden Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs für neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren veranschaulichen.
Diese Normen wurden in den letzten dreißig Jahren in zahlreichen Industrieländern, so auch in der EU, in Japan und den USA, mit großem finanziellem Aufwand eingeführt (z. B. Katalysator, Partikelfilter, Abwrackprämie) und stufenweise verschärft.
Trotz immer geringerer technischer Verbesserungsmöglichkeiten sollen diese Normen weiter verschärft werden, so zum Beispiel in der EU ab 2028 mit einer Euro-7-Norm.
Dabei zeichnet sich seit Jahrzehnten ab, dass bildlich gesprochen Milliarden von Menschen in Afrika, China, Indien, dem Nahen Osten, Südostasien und Südamerika ihre Fahrräder und Lasttiere gegen Motorfahrzeuge austauschen werden.
Nur gelten die strengen Abgas- und Verbrauchsnormen der Industrieländer noch bei weitem nicht in den Schwellenländern und Entwicklungsländern – falls es dort überhaupt Vergleichbare gibt.
Zweifelsohne war die Einführung von Verbrauchs- und Abgasnormen in den Industrieländern in den letzten drei Jahrzehnten ein wichtiger Schritt für den weltweiten Naturschutz und Umweltschutz.[21]
Das lag daran, weil viele Jahrzehnte lang der überwiegende Anteil von weltweiten Schadstoffen in den Industrieländern ausgestoßen worden ist. Und damit verbunden, wurde auch dort das meiste Erdöl verbraucht.
In der heutigen Zeit stellt sich jedoch die Frage, ob eine weitere Verschärfung der Verbrauchs- und Abgasnormen in den Industrieländern aus globaler Sicht nicht an Rationalitätsgrenzen stößt angesichts des milliardenschweren finanziellen Aufwandes, der dafür nötig ist.[22]
Denn der weltweite Zuwachs der PKW-Flotte wird in diesem Jahrhundert nicht in den Industrieländern, sondern in den Entwicklungsländern und Schwellenländern stattfinden:
Längst zeichnet sich ab, dass in den Industrieländern der Grad der PKW-Motorisierung und der PKW-Nutzung stagnieren, während dieser in den Entwicklungsländern und Schwellenländern stark zunehmen wird.[23]
Historisch vergrößerte sich die weltweite PKW-Flotte in dem Zeitraum zwischen 1970 und 1990 von 250 auf 560 Millionen Fahrzeuge.[24] Sie stieg dann bis 2013 weiter auf 900 Millionen Fahrzeuge.[25]
Bis 2035 soll nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur aufgrund der hohen automobilen Dynamik der Schwellenländer die weltweite PKW-Flotte auf 1,7 Mrd. Fahrzeuge anwachsen.[26]
Und bis 2050 soll nach einer Studie der Weltbank die weltweite PKW-Flotte auf 2,9 Mrd. Fahrzeuge anwachsen, wobei sich die bislang geltende 30 zu 70 % Verteilung des Autobesitzes zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern umkehren wird.[27]
Somit stellt sich die Frage, ob weitere Reduzierungen des Verbrauchs und des Schadstoffausstoßes in den Industrieländern noch als rational bezeichnet werden können, wenn man sie auf die weltweite Reduzierung des Ölverbrauchs und des damit verbundenen Schadstoffausstoßes bezieht.
Würde sich nicht ein ungleich größerer weltweiter Naturschutz erreichen lassen, wenn man die finanziellen Mittel für diese relativ geringe weitere Schadstoffreduktion in den Industrieländern stattdessen für eine weitaus größere Schadstoffreduktion in den Entwicklungsländern und Schwellenländern verwenden würde?
Oder wenn die finanziellen Mittel in den Industrieländern für den Umweltschutz innerhalb der eigenen Grenzen für Maßnahmen zum Schutz der Weltmeere und der tropischen Regenwälder verwendet werden würden?
Ökonomisch ausgedrückt gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen nationalem und weltweitem Umweltschutz herzustellen, bei dem der höchste Grenznutzen der Mittelverwendung erreicht wird.
Dabei dreht sich der Grenznutzen von Ausgaben für den Umweltschutz um die Frage, in welchem Umfang zusätzliche Ausgaben im Bereich des Umweltschutzes den weltweiten Umweltschutz insgesamt erhöhen.
Wie zuvor dargestellt, wird die Verdoppelung der weltweiten PKW-Flotte bis zum Jahr 2050 ausschließlich auf die Zunahme der PKW-Flotte in den Schwellen- und Entwicklungsländern zurückzuführen sein.
Angesichts dessen ist es in einer Grenznutzenbetrachtung unausweichlich, verschiedene Umweltschutz-Entscheidungen in den Industrieländern rational zu hinterfragen.
Die nachfolgende Analyse in Form einer Frage-Antwort-Darstellung soll die Irrationalität von zwei Maßnahmen verdeutlichen, die nach wie vor in den Industrieländern stattfinden.
Maßnahme 1
Frage: Ist es rational, den nationalen Flottenverbrauch der Hersteller von Neufahrzeugen in den Industrieländern weiter zu reduzieren, wenn berücksichtigt wird, welcher hohe finanzielle Aufwand dafür notwendig ist?
Antwort: Der weltweite Flottenverbrauch ließe sich effizienter reduzieren, wenn die Industrieländer stattdessen den Entwicklungsländern umweltfreundliche Fahrzeuge kostengünstig zur Verfügung stellen würden.
Denn es zeichnet sich ab, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in den Ländern der Dritten Welt auf noch unbestimmte Zeit die einzige massentaugliche Technologie sein werden.
Für dieses Szenario spricht, dass in den Entwicklungsländern in naher Zukunft keine Infrastruktur zum Aufladen elektrisch betriebener Fahrzeuge vorhanden sein wird. Diese existiert noch nicht einmal flächendeckend in den Industrieländern.
Ebenso spricht für dieses Szenario, dass sich die Menschen in den Entwicklungsländern in den nächsten Jahrzehnten wegen der Anschaffungskosten und der Wartungskosten keine Elektrofahrzeuge leisten können.
Realistischer erscheint es, dass gerade in den Entwicklungsländern alleine schon wegen des Straßennetzes robuste und einfach konstruierte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nachgefragt werden, welche die Menschen selbst und einfach – ohne Mechatroniker – reparieren und warten können.
Maßnahme 2
Frage: Ist es rational, Altfahrzeuge in den Industrieländern aufgrund strenger Schadstoffnormen aus dem Verkehr zu nehmen und sie dann zum weiteren Betrieb in die Entwicklungsländer zu exportieren?
Antwort: Bezogen auf den weltweiten Umweltschutz spielt es keine Rolle, ob Altfahrzeuge bis zu ihrem Produktlebensende in den Industrieländern oder in den Entwicklungsländern in Betrieb sind.
Nachdem die Entwicklung nicht aufzuhalten sein dürfte, dass auch die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer in die Massenmobilität einsteigen, geht es vielmehr darum, auf welchem Weg sie das tun werden.
Um den weltweiten Umweltschutz zu verbessern, wäre es sinnvoll, wenn den Entwicklungsländern sparsame und robuste sowie einfach zu reparierende und zu wartende Fahrzeuge zur Verfügung gestellt würden.
Deshalb werden Fahrzeuge in den Industrieländern, die heute dank ausgeklügelter Elektronik die Schadstoffnorm Euro 6 erfüllen, in der Zukunft als Altfahrzeuge für weite Teile der Entwicklungsländer unpraktikabel sein.
Und dadurch eignen sie sich, anders als bisher, auch eher weniger für einen Export in die Entwicklungsländer. Diese These ist für Menschen in den Industrieländern leicht anhand der folgenden Frage nachprüfbar:
Könnten moderne Euro-6-Fahrzeuge mit ihrer hochempfindlichen Motorelektronik, ihrer wartungsaufwendigen Fahrwerkstechnik und den komplizierten Assistenzsystemen in einem kleinen afrikanischen Dorf auf dem Land betrieben und gewartet werden? Die Antwort darauf dürfte auf der Hand liegen.
Demzufolge lässt sich als Fazit einer Grenznutzenbetrachtung festhalten:
Würden die Mittel für die Einführung noch strengerer Schadstoffnormen in den Industrieländern stattdessen in den Entwicklungsländern investiert werden, wäre dem weltweiten Umweltschutz weitaus mehr gedient.
Industrieländer, die wirklich den weltweiten Umweltschutz oder den weltweiten Verbrauch von natürlichen Rohstoffen – besonders von Erdöl – im Fokus haben, könnten Folgendes vermehrt hinterfragen:
In welchem Verhältnis stehen die Ausgaben für mehr Umweltschutz innerhalb der eigenen Landesgrenzen zu den Ausgaben für mehr weltweiten Umweltschutz?
So wie sich die Situation gegenwärtig darstellt, sind die Maßnahmen zum Schutz globaler Ökosysteme und für mehr Umweltschutz in den Entwicklungsländern vollkommen unzureichend und unterfinanziert.[28]
Ansonsten stünde ausreichend Kapital zur Verfügung, um den Ländern, auf deren Boden sich die tropischen Regenwälder befinden, einen Ausgleich zu bezahlen, wenn diese auf die Nutzung ihres Naturkapitals verzichten sollen und die Regenwälder in kontrollierte Naturschutzgebiete umwandeln würden.
Ferner stünde ausreichend Kapital zur Verfügung, um alle nur erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen, die Weltmeere von den riesigen, absinkenden Plastikteppichen zu befreien und ihre neuerliche Verschmutzung mit Plastik über die Hochseeschifffahrt und die Zuflüsse der Meere lückenlos zu kontrollieren und zu verhindern.
Allerdings ist die Unterfinanzierung nicht nur die Folge des (noch) irrationalen Verhältnisses in den Industrieländern zwischen den Ausgaben für ihren nationalen Umweltschutz und den weltweiten Umweltschutz.
Die Unterfinanzierung von globalen Umweltschutzmaßnahmen ist auch auf weltweite Kriege zurückzuführen.
Denn Kriege zerstören bekanntlich nicht nur die Natur auf eine katastrophale Art und Weise, sondern beanspruchen auch mittlerweile weltweit Geldmittel im Billionen-Bereich.
So betrugen die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2023 erstmals mehr als 2,4 Billionen US-Dollar – Finanzmittel, die somit für den Schutz globaler Ökosysteme wie den Weltmeeren und der Tropenwälder fehlten.[29]
Es zeigt sich, dass in der heutigen Welt auf Kriege nicht nur wegen des damit verbundenen unsagbaren Leids für alle Lebewesen und der damit verbundenen Naturzerstörung verzichtet werden sollte.
Ein konsequent vertretener und gelebter Wille zum Frieden auf der Welt ist auch ein indirektes Bekenntnis zu mehr nationalem und internationalem Umweltschutz.
Oder anders ausgedrückt, bringen alle Befürworter und Förderer von Kriegen ihren Willen zum Ausdruck, auf den Erhalt der Weltmeere und der tropischen Regenwälder zugunsten von Kriegen verzichten zu wollen.
Dieses Fazit ergibt sich, auch wenn Vertreter der Rüstungsindustrie das vermutlich anders einschätzen mögen.
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Literaturangaben und Anmerkungen:
[1] Siebert, Sebastian; Uhlenbrock, Kristian; Hebold, Wiebke; Pyritz, Eberhard (2019): Infoblatt Ursachen und Folgen der Zerstörung der tropischen Regenwälder, erschienen in: Geographie Infothek, Klett-Verlag, Leipzig, S.3.
[2] Ebenda, S.1 und S.4.
[3] Zum Jahresende 2022 betrug die Fläche der Bundesrepublik Deutschland nach der Genesis Datenbank des Statistischen Bundesamtes (erreichbar unter www.destatis.de) 35.759.500 Hektar, also 357.595 km2 [abgerufen am 16.11.2023]
[4] Naturschutzjugend (NAJU) im NABU (2015): Fokus „Biologische Vielfalt“ – Von der Naturerfahrung zur politischen Bildung, Aktionsheft für Schülerinnen und Schüler, Sekundarstufe (Digital), Berlin, S.5.
[5] Sitte, Peter; Weiler, Elmar; Kadereit, Joachim W.; Bresinsky, Andreas; Körner, Christian: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen (2002), begründet von E. Strasburger, 35. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag (SAV), Heidelberg, S.10.
[6] Gore, Al (1992): Wege zum Gleichgewicht – Ein Marshallplan für die Erde, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, S.131.
[7] Ebenda, S.131.
[8] Siebert, Sebastian; Uhlenbrock, Kristian; Hebold, Wiebke; Pyritz, Eberhard (2019): Infoblatt Ursachen und Folgen der Zerstörung der tropischen Regenwälder, erschienen in: Geographie Infothek, Klett-Verlag, Leipzig, S.3.
[9] Werner, Wolfgang (2003): Toasted Forests – Evergreen Rain Forests of Tropical Asia under Drought Stress, ZEF – Discussion Papers On Development Policy No. 76, Center for Development Research, Bonn, S.2.
[10] Siebert, Sebastian; Uhlenbrock, Kristian; Hebold, Wiebke; Pyritz, Eberhard (2019): Infoblatt Ursachen und Folgen der Zerstörung der tropischen Regenwälder, erschienen in: Geographie Infothek, Klett-Verlag, Leipzig, S.3.
[11] Cozar, A.; Gonzaĺez-Gordillo; Echevarría, F.; J.I. et al. (2014): Plastic debris in the open ocean, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Vol. 111, No. 28, S.10239/10240.
[12] Ebenda, S.10239.
[13] Plastikatlas 2019 - Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff (2021), Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Heinrich-Böll-Stiftung, 6. Auflage, ISBN 978-3-86928-200-8, S.28.
[14] Vgl. Studie in der Fachzeitschrift Scientific Reports: Lebreton, L.; Ferrari, F.; Slat, B. et al. (2018): Evidence that the Great Pacific Garbage Patch is rapidly accumulating plastic, Sci Rep 8, 4666, https://doi.org/10.1038/s41598-018-22939-w, S.1/2.
[15] Plastikatlas 2019 - Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff (2021), Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Heinrich-Böll-Stiftung, 6. Auflage, ISBN 978-3-86928-200-8, S.28.
[16] The Pew Charitable Trusts and SYSTEMIQ (2020): Breaking the Plastic Wave – A Comprehensive Assessment of Pathways Towards Stopping Ocean Plastic Pollution, S.14.
[17] Ebenda, S.9.
[18] Lebreton, L., Egger, M., Slat, B. (2019): A global mass budget for positively buoyant macroplastic debris in the ocean, Sci Rep 9 (1), S.12922.
[19] Makroplastik mit einem Durchmesser größer als fünf Millimeter wandelt sich im Meer durch das Sonnenlicht, das Salzwasser und die durch den Wellengang bewirkte Reibung einzelner Teile aneinander im Laufe der Zeit in Mikroplastik um.
[20] Everaert, G., Van Cauwenberghe, L., De Rijcke, M., Koelmans, A., Mees, J., Vandegehuchte, M., Janssen, C. R. (2018): Risk assessment of microplastics in the ocean: Modelling approach and first conclusions. Environ Pollut 242 (Pt B), S.1930–1938.
[21] In der EU traten folgende Abgasnormen für PKWs mit Benzin- und Dieselmotoren in Kraft: Euro 1 (1993), Euro 2 (19972), Euro 3 (2001), Euro 4 (2006), Euro 5a (2011), Euro 5b (2013), Euro 6b (2015), Euro 6c (2018), Euro 6d TEMP (2019), Euro 6d (2021) und Euro 6e (2024). Ab 2028 soll dann die Euro-7-Abgasnorm gelten. Im selben Zeitraum wurden und werden auch Abgasnormen für Busse, leichte Nutzfahrzeuge und LKWs eingeführt. In den USA wurden die ersten Abgasnormen 1994 eingeführt.
[22] Zu den Kosten einer Einführung der Euro-7-Abgasnorm hat die Wirtschaftsberatungsgesellschaft Frontier Economics eine Studie veröffentlicht, wonach die direkten Mehrkosten durchschnittlich 2.000 Euro für PKWs, 2.000 Euro für Nutzfahrzeuge bis 3,5 t und 12.000 Euro für Busse und LKWs betragen werden, vgl. Frontier Economics (2023): Regulatory costs of Euro 7 – Findings from an industry survey, S.3.
Auf der Basis, dass in der EU im Jahr 2023 etwa 10 Mio. PKWs, 1,5 Mio. Nutzfahrzeuge bis 3,5 t und 380.000 LKWs neu zugelassen wurden und vorausgesetzt, dass die Neuzulassungen etwa in diesem Bereich bleiben werden, würden sich demnach durch die Einführung einer Euro-7-Norm direkte Mehrkosten ab 2028 in den kommenden fünf Jahren von etwa 140 Mrd. Euro ergeben.
Vgl. European Automobile Manufacturers’ Association Acea (2024): New car registrations European Union 2023, S.5. und New commercial vehicle registrations European Union 2023, S.3,6,7.
[23] Shell Deutschland Oil GmbH (Hrsg.): Shell PKW-Szenarien bis 2040 - Fakten, Trends und Perspektiven für Auto-Mobilität, Hamburg, S.9.
[24] v. Weizsäcker, Ernst Ulrich/Lovins, Amory B./Lovins L. Hunter (1995), Faktor vier: Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch. Der neue Bericht an den Club of Rome, Droemer Knaur Verlagsgruppe, München, S.286.
[25] Shell Deutschland Oil GmbH (Hrsg.): Shell PKW-Szenarien bis 2040 – Fakten, Trends und Perspektiven für Auto-Mobilität, Hamburg, S.9.
[26] Ebenda, S.9.
[27] Kierzkowski, Henryk (2009): A New Global Auto Industry?, Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (IHEID), Genf/Schweiz, S.27.
[28] Das Bewusstsein in den Industrieländern für die globalen ökologischen Folgen einer weiteren Abholzung der tropischen Regenwälder und Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll ist Forschungsgebiet der Umweltethik.
Sie beschäftigt sich mit der Frage, aus welchen Motiven heraus neben den Menschen anderen Lebewesen oder auch der unbelebten Natur eigenständige Rechte zugebilligt werden. In der Umweltethik können folgende Ansätze unterschieden werden:
Anthropozentrismus: nur die Menschen haben Eigenrechte, wobei das alle beträfe, auch die in den Entwicklungsländern
Pathozentrismus: alle leidensfähigen Lebewesen haben Eigenrechte, d. h. auch Tiere im Regenwald und den Weltmeeren
Biozentrismus: alle Lebewesen haben Eigenrechte, d. h. auch Pflanzen, Pilze und Algen, im Regenwald und den Meeren
Ökozentrismus (Holismus): die gesamte Natur hat Eigenrechte, d. h. auch Ökosysteme wie der Regenwald und die Meere
[29] Tian, Nan/da Silva, Diego Lopes/Liang, Xiao/Scarazzato, Lorenzo (2024): Trends in world military expenditure 2023, in: SIPRI Fact Sheet, April 2024, S.1.
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