Die Forderungen von Verbänden, Organisationen und Vereinen, die den Tierschutz, die Tierrechte und das Tierwohl verbessern möchten, reichen unterschiedlich weit in der Bundesrepublik Deutschland.
Das betrifft besonders die Frage von Tiertransporten und Tierversuchen sowie der Massentierhaltung.
Die nachfolgende Liste mit Beispielen bekannter Tierschutzorganisationen, Tierschutzverbände, Dachverbände von Tierschutzvereinen, Tierrechtsorganisationen und Tierrechtsbewegungen soll einen Überblick der verschiedenen Ansätze verschaffen:
INHALT
PETA steht für People for the Ethical Treatment of Animals (auf Deutsch: Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren) und ist die größte Tierrechtsorganisation in der BRD.
Seit 1994 setzt sich PETA mit Partnerorganisationen in Asien, Australien, Frankreich, Großbritannien, Indien und den Niederlanden für die Rechte von Tieren ein und hat mehr als 1,5 Mio. Unterstützer.
Die Tierschutz-Organisation hat Büros auf der ganzen Welt und will Politik und Öffentlichkeit über die weltweite Tierquälerei, insbesondere durch Tierversuche, und das Leid von Tieren aufklären.
Ursprünglich wurde PETA 1980 in den USA gegründet und kämpft in der Tradition der pathozentrischen Positionen von Jeremy Bentham und Peter Singer für die Anerkennung von Tierrechten.
Und zwar unabhängig davon, ob die Tiere für den Menschen irgendeinen Nutzen haben oder nicht.
Tiere sollen nicht wie „Sachen“ behandelt werden, sondern haben schutzwürdige Interessen und erhalten Grundrechte, die das Recht auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit umfassen.
Im Bereich der Ethik hat sich die Tierrechtsbewegung PETA zum Ziel gesetzt, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen und macht sich deshalb für das Ende des sog. Speziesismus stark.
Der Begriff „Speziesismus“ wurde im Jahr 1970 vom britischen Psychologen Richard Ryder in Analogie zum Begriff Rassismus geprägt und bezeichnet folgenden Egoismus der Menschen als Spezies:
Abgeleitet aus einer anthropozentrischen Ethik, ist die Ausbeutung und Rechtlosigkeit von Tieren als andere Spezies aufgrund ihrer Artzugehörigkeit ethisch gerechtfertigt.[1]
PETA handelt nach dem Prinzip, dass Menschen nicht das Recht haben, Tiere in irgendeiner Form auszubeuten, zu misshandeln, als Haustiere oder Nutztiere zu halten, zu züchten oder zu verwerten.
Sei es für die Ernährung, Kleidung und Jagd, sei es für Möbel und Schmuck oder sei es in Form von Tierversuchen, Tierkämpfen, Massentierhaltung, Zirkus- und Tier-Vorführungen oder aus anderen Gründen.
Die Tierschutzorganisation ruft dazu auf, keine Tiere von einem Züchter oder einem Tiergeschäft zu kaufen, sondern stattdessen einem Tier aus einem Tierheim den Vorzug zu geben.
Zahlreiche Prominente und Künstler wie Nina Hagen, Paul McCartney, Kim Basinger oder die Supermodels Christy Turlington, Nadja Auermann und Marcus Schenkenberg unterstützen Kampagnen von PETA (z. B. „Wissenschaft statt Tierversuche“, „Lieber nackt als Pelze tragen“, „Rock Against Fur“ u. a.).
Die weltweite Tierschutzorganisation Vier Pfoten wurde 1988 in Wien (Österreich) gegründet und hat seit 1994 auch in Hamburg (Bundesrepublik Deutschland) eine Niederlassung.
Mittlerweile (Stand 2024) ist Vier Pfoten auch vertreten in: Australien, Belgien, Bulgarien, Kosovo, Frankreich, Großbritannien, Niederlanden, Schweiz, Südafrika, Thailand, Ukraine, USA und Vietnam.
Ferner betreibt die Tierschutzorganisation Schutzzentren in elf Ländern für Tiere in Not wie zum Beispiel in Gefangenschaft und Krisengebieten, damit sie schnelle Hilfe und ein langfristig artgerechtes Zuhause erhalten.
Vier Pfoten versteht sich als Interessenvertreter und Anwalt der Tiere, die selbst keine Stimme haben, und möchte in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Veränderungen zum Wohle von Tieren erreichen.
Besonders aus wirtschaftlichen, wissenschaftlichen oder sonstigen Gründen missbrauchten Tieren wollen die Tierschützer zu ihrem Recht auf ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Dasein verhelfen.
Die Tierschutzorganisation arbeitet nach eigenen Angaben wissenschaftlich fundiert und kooperiert eng mit Spezialisten aus den Bereichen Biologie, Landwirtschaft, Medizin und Rechtswissenschaften.
Durch Verbesserungen auf gesetzlicher Ebene soll sich auf diese Weise langfristig Gerechtigkeit und Tierschutz für Nutztiere, Labortiere und Wildtiere durchsetzen.
Menschenschutz, Tierschutz und Naturschutz sind für Vier Pfoten in ihren Anliegen und Projekten untrennbar miteinander verbunden.
Schwerpunktmäßig konzentriert sich Vier Pfoten mit Kampagnen und Projekten auf Haustiere, wie streunende Hunde und Katzen, sowie Nutztiere und Wildtiere, wie zum Beispiel Bären, Elefanten, Großkatzen und Orang-Utans, die unter nicht akzeptablen Bedingungen gehalten werden.
Dabei wird die folgende Vision und Mission zum Ausdruck gebracht:
Vision: Eine Welt, in der Menschen den Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen.
Mission: Vier Pfoten ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt.
Außerdem setzt sich die Tierschutzorganisation für folgende Ziele ein:
Artgerechte Haltung von Haustieren und Nutztieren
Ende der Tierversuche und Ersatz durch wissenschaftlich effektivere Versuchsmethoden
Einheitliche Regelung in der BRD zur Privathaltung von Wildtieren verbunden mit der Bitte an Tierliebhaber, auf die private Anschaffung von Wildtieren zu verzichten
Bezüglich der Frage von Tiertransporten möchte Vier Pfoten auf folgende Veränderungen hinwirken:
Verbot in der BRD und der EU von Langstreckentransporten
Verbot in der BRD und der EU von Transporten lebender Tiere in Drittländer
Verbot des Transportes von nicht abgesetzten Tieren, die noch auf Milchnahrung angewiesen sind
Maximale Transportzeit von 4 Stunden für alle Tiere innerhalb der BRD
Maximale Transportzeit von 8 Stunden für alle Tiere außerhalb der BRD unabhängig vom Zielland
Verbot von Transporten bei zu erwartenden Außentemperaturen von unter 5 °C und über 25 °C
Verbot von Transporten lebender Tiere auf Schiffen
Allgemeine Reduktion von Tierbeständen und Ausstieg aus der Orientierung von Tierexporten
1962 wurde in Berlin die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierschutzverbände (ADT) gegründet, aus der 1986 der Bundesverband Tierschutz (BVT) hervorging.
Ausgangspunkt der ursprünglichen Gründung war der seinerzeit
fehlende Tierschutz, der in der Öffentlichkeit so gut wie nicht bekannt
war, wie zum Beispiel:
Unkritischer und großflächiger Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft
Erziehung von Jagdhunden zum Apportieren mit lebenden Wildenten (sog. Schärfeprüfungen)
Drohende Ausrottung von Walen und grausame Jagd auf Robben
Tierquälerei durch Massentierhaltung, Tiertransporte und Tierversuche (laut dem Verband starben noch 1969 drei Millionen Tiere infolge von Tierversuchen)
Der Bundesverband Tierschutz repräsentiert heute eine Tierschutz-Dachorganisation in der BRD, der mehrere Tierschutzvereine und Fördermitglieder angehören.
Der Tierschutzverband mit heutigem Sitz in Moers und Berlin ist Mitglied im Deutschen Naturschutzring (DNR) und arbeitet eng mit anderen Tierschutzorganisationen zusammen.
Ferner berät der Tierschutzverband zahlreiche staatliche Gremien wie die Bundestierschutzkommission und die Tierschutzbeiräte von Baden-Württemberg, Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Außerdem engagiert sich der Bundesverband Tierschutz in der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatzmethoden und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (» SET).
Im vereinseigenen Tierheim in Wesel leben neben Vermittlungstieren auch nicht mehr oder schwer vermittelbare Tiere. In allen zugetragenen Notfällen wird sofortige Unterstützung geleistet.
Für folgende Ziele im Tierschutz setzt sich der Verband ein:
Artgerechte Haltung von Tieren in der Landwirtschaft (Schwerpunkt-Ziel des Verbandes)
Abschaffung tierquälerischer Massentierhaltung und Förderung bäuerlicher Landwirtschaft
Verbot von mit Qualen verbundener Tierzucht in der Landwirtschaft und in der Heimtierhaltung
Verbot von Tiertransporten, die länger als vier Stunden dauern
Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen
Ersatz von Tierversuchen durch Alternativmethoden wie Organchips und menschliche Zellkulturen
Einführung eines Verbandsklagerechts anerkannter Tierschutzorganisationen
Verbot des Schächtens ohne Betäubung und Streichung sämtlicher Ausnahmegenehmigungen
Deklarationspflicht von Fleisch aus Tier-Schlachtungen ohne Betäubung
Der Bundesverband Tierschutz will die Öffentlichkeit, insbesondere die Jugend, über den Inhalt und Sinn des Tierschutzes sowie
dessen praktische Anwendung und rechtliche Grundlage aufklären.
Ergänzt wird die Bildungsinitiative durch Tierschutzunterricht für Kitas durch Tierschutzlehrer und Exkursionen in Naturschutzgebiete, bei denen Kinder den Lebensraum von Wildtieren kennenlernen.
Ferner wird ein 30-minütiger Haustierführerschein über die Webseite https://haustierfuehrerschein.de angeboten zur Vermittlung von Grundlagenwissen über die richtige Haltung von Kleintieren.
Weitere Projekte des Tierschutzverbandes sind das Gütesiegel „Sachsen-Gans“ für artgerechte Gänsehaltung und das Lebenshuhnprojekt, ein Altersheim für Hennen nach dem Ende ihrer Legeleistung.
Der BVT möchte aufklären und bemüht sich, durch Einflussnahme auf die Gesetzgebung, durch Strafanzeigen und Prozesse, die rechtliche Stellung der Tiere und ihre allgemeine Situation zu verbessern.
https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche in Köln engagiert sich seit 1979 nach dem Grundsatz „Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ für die Rechte von Tieren.
Aus diesem Grund sollen Forschungsgelder in Milliardenhöhe in eine moderne Medizin ohne Tierversuche zum Beispiel mit Multi-Organchips, menschlichen Zellkulturen und Computersimulationen fließen.
Im Vordergrund moderner Medizin soll die Erforschung der wirklichen Ursachen von Krankheiten stehen und die breite Aufklärung von Menschen über die Vorbeugung von Krankheiten.
Das bedeutet: Eine auf Menschen bezogene Medizin soll Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen.
Auf Vorträgen und Kongressen sowie in zahlreichen Veröffentlichungen liefert die Tierschutzvereinigung Beweise für die mangelnde Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Tierversuchen auf Menschen:
Das ist schon von einer Tierart auf eine andere Tierart nicht möglich, geschweige denn von Tieren auf Menschen (der Verzehr von Knoblauch und Zwiebeln kann für einen mittelgroßen Hund tödlich sein).
Die Öffentlichkeit wird darüber aufgeklärt, dass Tierversuche nicht nur grausam und überflüssig sind, sondern auch gefährlich sein können bei unzulässigen Rückschlüssen von Tieren auf Menschen.
Forschungsergebnisse von Tierversuchen werden unter künstlichen Laborbedingungen ermittelt. Sie wiegen die Menschen in einer falschen Sicherheit und blockieren in Wahrheit den medizinischen Fortschritt.
So wurden Aspirin (ab 1899), Paracetamol (ab 1887) und Penicillin (etwa ab 1923) zum Beispiel bereits vor über 100 Jahren ohne Tierversuche entdeckt.
Die Tierschutzvereinigung besteht (Stand: Februar 2024) aus rund 3.000 Fördermitgliedern und aus rund 1.000 aktiven Mitgliedern.
Letztere setzen sich zusammen aus Ärzten der Humanmedizin, Tierärzten, Zahnärzten sowie im medizinischen Bereich tätigen Naturwissenschaftlern und Psychologen.
Die Mitglieder sind in regionalen Arbeitsgruppen in der ganzen BRD mit Infoständen, dem Mausmobil und mit Aktionen unterwegs, um vor Ort zu informieren.
Sie gehen auf die Straße und üben auf diese Weise Druck auf die etablierte Tierversuchsindustrie aus.
Auf der Webseite von Ärzte gegen Tierversuche sind in einer Datenbank Tausende von in der BRD durchgeführten Tierversuchen abrufbar.
Durch ihre politische Arbeit nimmt die Tierschutzvereinigung Einfluss auf die Politik. Mit Jugendprojekten und Tierschutz-Lehrkräften werden kommende Generationen für Tierrechte sensibilisiert.
Dank des von Ärzte gegen Tierversuche initiierten REACH-Projektes gelingt es deren Fachleuten, Tierversuche im Rahmen von Giftigkeitsprüfungen zu verhindern und Tausende von Tierleben zu retten.
Seit 2019 vergibt die Tierschutzvereinigung wieder alle zwei Jahre den Herbert-Stiller-Preis für innovative, wissenschaftliche Arbeiten, mit dem sie die medizinische Forschung ohne Tierversuche fördert.
Im Jahr 1969 gründete Brian Davies zusammen mit einer kleinen Gruppe engagierter Bürger den IFAW, um die kommerzielle Jagd auf Baby-Sattelrobben an der Ostküste von Kanada zu beenden.
Seitdem hat sich der Internationale Tierschutz-Fonds, kurz IFAW (englisch: International Fund for Animal Welfare), zu einer der weltweit größten internationalen Tierschutz-Organisation entwickelt.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die Tierschutzorganisation seit 1986 mit Sitz in Hamburg tätig.
Schwerpunkt der Aktivitäten in über 40 Ländern sind einerseits der Schutz von Wildtieren, wie zum Beispiel der illegale Wildtierhandel, und die Einschränkung des legalen Handels mit exotischen Haustieren.
Und andererseits der Meeresschutz, wie zum Beispiel die Beendigung des Beifangs, der Schutz von Meerestieren oder die Verschmutzung der Meere mit Plastik.
Weltweit führt die Tierschutzorganisation Rettungsprojekte folgender Wildtiere und Meerestiere durch:
Elefanten, Meeres-Säugetiere (Delfine, Tümmler, Wale), Haie, Giraffen, Greifvögel (Adler, Falken, Geier, Habichte), Wildkatzen (Jaguar, Löwe, Tiger), Koalas, Meeresschildkröten, Pangoline und Robben.
Im Rahmen einer tierwohlzentrierten Philosophie nimmt der Internationale Tierschutz-Fonds eine Güterabwägung vor, ob bestimmte Handlungen, die sich auf Tiere auswirken, wirklich begründbar sind.
Der IFAW unterstützt die drei Banner-Prinzipien nach dem englischen Ethik-Professor Michael Banner:
Schäden einer bestimmten Art und eines bestimmten Ausmaßes sind Tieren unter keinen Umständen zuzufügen.
Jeder Schaden, der Tieren zugefügt wird, auch wenn dieser nicht völlig unzulässig ist, erfordert stets eine Rechtfertigung und muss durch das Wohl aufgewogen werden, das man durch diese Handlung realistischerweise für das Tier anstrebt.
Jeglicher durch das zweite Prinzip gerechtfertigter Schaden ist jedoch im Rahmen des Möglichen so weit zu minimieren, wie nach realistischem Ermessen möglich.
Allerdings sind die drei Banner-Prinzipien unscharf formuliert und erlauben Interpretationsspielraum.
So zum Beispiel bei Tierversuchen, bei denen der IFAW statt eines Verbotes drei Korrekturen fordert:
Verringerung der Anzahl der eingesetzten Tiere
Tiere ersetzen, wo Alternativen bestehen
Verbesserung der Forschungsverfahren, um Leiden auszuschließen
Die dritte Forderung zu Tierversuchen des IFAW vernachlässigt das im Pathozentrismus bekannte Problem der nicht objektiv möglichen Messbarkeit von Schmerzen und Leiden der Tiere.[2]
Alle drei Forderungen des IFAW zu Tierversuchen entsprechen einer anthropozentrischen Umweltethik, indem sie Tiere den Interessen von Menschen unterordnen.
Denn Tierversuche sind letztlich ethisch nicht begründbar, weil sich Forschungsergebnisse von einer Spezies nicht auf eine andere Spezies übertragen lassen und bestenfalls ein Indiz darstellen können.
Darüber hinaus stehen längst alternative Forschungsmethoden wie Organchips oder menschliche Zellkulturen zur Verfügung, mit deren Nutzung jegliches Tierleiden zu vermeiden ist.
Der IFAW versteht sich als Expertennetzwerk, das mit mehr als 200 Mitarbeitern weltweit zusammen mit erfahrenen Aktivisten, Rechts- und Politikexperten sowie international anerkannten Wissenschaftlern aus innovativen Ideen echte Lösungen entwickelt.
Unterstützt wird die Arbeit des IFAW durch folgende prominente Botschafter (Stand: Mai 2024), welche ihre Popularität dafür nutzen, um auf dringende Themen im Tierschutz aufmerksam zu machen:
Die Schauspieler Minka Kelly und Leonardo DiCaprio, die Ethnologin Dr. Jane Goodall, der Musiker Graham Russell (Air Supply), die Autorin Gesa Neitzel und der Formel-E-Rennfahrer Maximilian Günther.
Die gemeinnützige und und unabhängige Stiftung für das Tier im Recht (TIR) wurde Ende 1995 in Bern in der Schweiz gegründet und hat ihren heutigen Sitz seit 2023 in Zürich.
Auf nationaler und internationaler Ebene fördert und unterstützt die Tierrechtsorganisation seitdem die Weiterentwicklung von Ethik und Recht zum Schutz der Tiere.
Zentrales Anliegen sind dabei die Beseitigung von Mängeln in der Tierschutzgesetzgebung sowie die konsequente Anwendung von Tierschutzbestimmungen und Durchsetzung von Tierschutzvorschriften.
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) setzt sich für ein Ende von Tierversuchen ein; insbesondere für die Beendigung staatlicher Subventionen für Tierversuche.
Im Bereich Tiertransporte unterstützt die Schweizer Tierrechtsbewegung die Aktion „Stopp Live Transport“ von internationalen
Tierschutzorganisationen mit folgenden Forderungen:
Verbot des Transportes von Tieren, die noch auf Milchnahrung angewiesen sind
Verbot der Ausfuhr lebender Tiere außerhalb der EU
Verbot von Langstreckentransporten über acht Stunden (4 Stunden für Geflügel und Kaninchen)
Verbot des Transports lebender Tiere auf Schiffen
Dabei engagiert sich die Tierrechtsbewegung für alle Tiere, unabhängig
davon, ob es sich um Haustiere, Nutztiere, Sporttiere, Versuchstiere
oder Wildtiere handelt.
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) bildet junge Juristen zu Spezialisten im Tierschutzrecht aus, damit sie wissenschaftlich fundiert in ihrer Arbeit einen Beitrag für das Tierwohl leisten können.
Ferner betreut und unterstützt sie fachlich Schüler, Studenten und Doktoranden bei ihren Facharbeiten, Seminararbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Doktorarbeiten.
Jura-Studenten können in der Schweizer Geschäftsstelle in direkter Nähe zur Universität Zürich ein mehrmonatiges Praktikum absolvieren, um relevante Bereiche des Tierrechts näher kennenzulernen.
Außerdem erfasst die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) seit 1982 in einer Datenbank alle gemeldeten Fälle in der ganzen Schweiz, die das Tierschutzstrafrecht und Tierquälerei betreffen.
Ergänzt wird das Angebot der Tierrechtsorganisation durch die Bereitstellung ihrer Bibliothek in Zürich, die über 22.000 Aufsätze, Bücher und Filme über Tierrecht, Ethik und Gesellschaft umfasst.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist die Tierrechtsbewegung in folgenden Bereichen aktiv:
Lehrveranstaltungen an Fachhochschulen und Universitäten
Lehrveranstaltungen für Behörden, Organisationen und Tierhalter
Wissensaustausch mit anderen Fachrichtungen wie der Ethik und Philosophie, der Soziologie, Theologie, Veterinärmedizin oder Zoologie
Artikel in der Fachpresse und Tagespresse
Rechtsauskunft für Behörden, Organisationen, Presse und Tierhalter rund um das Tierrecht
Herausgabe juristischer Nachschlagewerke, Gutachten und Informationsbroschüren
Vorträge an Kongressen, Tagungen und anderen Veranstaltungen im Inland und Ausland
Verlässliche Auskunftsstelle für Printmedien, Onlinemedien, Radio und Fernsehen
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) ist Mitglied in folgenden Tierschutzrecht-Organisationen:
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT)
Eurogroup for Animal Law Studies (EGALS)
Ferner verwirklicht die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) internationale Tierschutzprojekte gemeinsam mit dem renommierten Center for Animal Law Studies
(CALS) der Lewis & Clark Law School in Portland (Bundesstaat Oregon, USA).
Der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB) wurde im Jahr 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet.
Dem Tierschutzbund sind heute 16 Landesverbände, 740 örtliche Tierschutzvereine und 800.000 Mitglieder aus allen Teilen von Deutschland angeschlossen (Stand 2024).
Damit ist der Deutsche Tierschutzbund in Europa die größte Tier- und Naturschutz-Dachorganisation.
Der Deutsche Tierschutzbund wird von folgender Vision geleitet:
Eine Gesellschaft, die alle Tiere als Mitgeschöpfe achtet, ihnen Mitgefühl und Respekt entgegenbringt und sie vor Leiden, Schmerzen und Angst bewahrt; die auch frei lebende Tiere als Individuen anerkennt und ihre natürlichen Lebensgrundlagen schützt.
Diese Vision will der Deutsche Tierschutzbund mit folgenden Aktivitäten umsetzen:
Haustierdatenbank Findefix, in die Haustiere eingetragen werden können, mit Vergabe einer Halsband-Plakette und mit 24h-Service-Telefon zur Unterstützung bei entlaufenen Haustieren
Jugend-Führungen durch das Naturschutz- und Tierschutzzentrum Weidefeld (Schleswig-Holstein)
Seminare für Tierschutz-Interessierte zu Tierschutzthemen, wie Erste Hilfe bei Hunden und Katzen, Wildtiere im Haus und Garten oder Grundlagen veganer Ernährung
Seminare für Mitglieder und Fördermitglieder wie zum Beispiel Grundlagen zur Führung von Tierheimen und Tierschutzvereinen oder die Ausbildung zum Tierschutzberater oder Tierschutzlehrer
Jährliche Vergabe des Deutschen Tierschutzpreises zur Ehrung des Engagements von Menschen, Initiativen und Vereinen, die sich für den Tierschutz einsetzen und gleichzeitig Tieren helfen.
Jährliche Vergabe des Jugendschutzpreises „Adolf-Hempel-Preis“ zur Ehrung von Kindern und Jugendlichen, die sich im Tierschutz engagieren und eigene Ideen und Projekte umsetzen.
Folgende Forderungen vertritt der Deutsche Tierschutzbund:
Abschaffung der Massentierhaltung und bessere Lebensbedingungen in der Landwirtschaft
Strengere Tierschutzgesetze und Mindeststandards mit weniger Ausnahmeregelungen
Strengere Reglementierung der Tierjagd: Verringerung erlaubter Tierarten, Verkürzung erlaubter Jagdzeiten, Verbot der Baujagd, Beizjagd, Fallenjagd und des Abschusses von Haustieren
Verbot der Ausbildung und Prüfung von Jagdhunden an lebenden Tieren
Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus von Affen, Elefanten, Bären, Nashörnern, Flusspferden, Großkatzen und allen anderen Wildtieren
Strengere Kontrolle von Tiertransporten bzgl. Platzangebot und Temperaturen
Export-Verbot lebender Tiere in Länder außerhalb der EU
Verbot von Tiertransporten, die länger als acht Stunden dauern
Verbot jeglicher Pferderennen, weil Pferde keine Sportgeräte sind, sondern fühlende Lebewesen
Tierversuche sollen stärker kontrolliert und eingeschränkt, jedoch nicht verboten werden
Alle Tiere haben in ihren natürlichen Lebensräumen und einer
lebenswerten Natur das Recht auf Schutz. Artenschutz, Naturschutz und
Tierschutz sind danach untrennbar miteinander verbunden.
Kein Tier soll mehr für den menschlichen Nutzen leiden oder getötet werden. Dieser Anspruch soll sich für alle Tiere verwirklichen – egal, wo der Mensch mit Tieren Umgang hat.
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Literatur-Quellenangaben und Anmerkungen:
[1] Richard D. Ryder (1970): Speciesism Again: The original leaflet, in: Critical Society. 1. Jahrgang, Nr. 2, 2010, S.1-2.
[2] Ungeklärt ist ferner die Frage, wer bei einer Abwägung der Interessen von Menschen und Tieren eine neutrale Entscheidung treffen soll, wenn nicht Menschen. Dieses Problem fehlender Neutralität besteht auch in der Biozentrik und Ökozentrik.
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