Ziele der Umsetzung als Internetseite und Vorwort zum umweltethischen Studium
Die Internetseite Treffpunkt Umweltethik basiert auf der Diplomarbeit „Umweltrisiken aus der Sicht der Unternehmensethik und der unternehmerischen Praxis“, die am Institut für Philosophie der FernUniversität Hagen verfasst wurde.
Der Verfasser reichte diese Arbeit im Rahmen seines im Jahr 1998 erfolgreich abgeschlossenen integrierten Studiengangs Wirtschaftswissenschaft (Betriebswirtschaftslehre/BWL) ein.
Entsprechend dem Ansatz der Diplomarbeit untersucht Treffpunkt Umweltethik interdisziplinär Lösungsansätze für die durch menschliche Eingriffe in die Natur ausgelöste Umweltkrise. Dabei werden ökologische, ökonomische und ethische Perspektiven berücksichtigt.
Ausgangspunkt für diese Untersuchung ist die ernste Situation im Naturschutz, Umweltschutz und Tierschutz sowie in den Bereichen globale Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit. Diese Situation war bereits in den 1990er Jahren ernst und bleibt, wie auf der Startseite erläutert, auch im 21. Jahrhundert eine Herausforderung.
Vor diesem Hintergrund verfolgt Treffpunkt Umweltethik das Ziel, interdisziplinär ein Bewusstsein zu schaffen und Wege zu finden, wie ein Ausgleich zwischen Ökologie, Ökonomie und Ethik erreicht werden kann.
Erfreulich ist, dass sich die Umweltethik weiterhin als eigenständige philosophische Disziplin etabliert und auch im deutschsprachigen Raum ein stetig wachsendes Studienangebot im Bereich der Umweltethik an Universitäten festzustellen ist.
Diese Entwicklung schafft die Voraussetzungen dafür, dass die Umweltethik zukünftig einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der zuvor erwähnten zahlreichen Krisen im 21. Jahrhundert leisten kann.
Bei der praktischen Umsetzung umweltethischer Ansätze könnte der Konsumentenethik mehr denn je eine entscheidende Rolle zukommen:
In einer Marktwirtschaft bestimmen die Entscheidungen aller Konsumenten an der Ladenkasse oder in Online-Bezahlsystemen, welche Produkte sich am Markt behaupten können und von Unternehmen angeboten werden.
Produkte sind nur deshalb erhältlich, weil sie gekauft werden. Produkte, die nicht mehr gekauft werden, werden zeitnah aus dem Sortiment von Ladengeschäften, Supermärkten und Online-Shops genommen.
In den Entscheidungen aller Konsumenten, welche Produkte sie kaufen und wie oft oder auf welche Weise sie diese nutzen, steckt ein großes Potential und gleichsam eine große Macht, um zur Bewältigung der zuvor genannten Krisen beizutragen. Konsumenten sind sich dieser Macht oft nicht oder nur unzureichend bewusst.
Jeder Einzelne kann durch seine Kaufentscheidungen Einfluss darauf nehmen, ob Belange der Natur, des Tierwohls und der Umwelt Berücksichtigung finden. Gleiches gilt für die Interessen von Menschen in Entwicklungsländern und künftiger Generationen.
Im Gegensatz zu langwierigen Gesetzgebungsverfahren und schwer umsetzbaren internationalen Abkommen kann sich die Wirkung einer angewandten Konsumentenethik mit anthropozentrischer, pathozentrischer, biozentrischer oder holistischer Ausrichtung unmittelbar entfalten.
Umso wichtiger könnte es sein, die Umweltethik in schulische Lehrpläne zu integrieren, um bei Heranwachsenden ein Bewusstsein für umweltethische Themen und Zusammenhänge zu entwickeln und zu fördern.
Im universitären Bereich könnte insbesondere einer integrierten Konsumentenethik, die sich nicht nur als Teilgebiet der Wirtschaftsethik, sondern interdisziplinär versteht, eine Schlüsselrolle bei der praktischen Umsetzung verschiedener Umweltethik-Modelle zukommen.
Eine solche Forschungs- und Lehreinrichtung könnte beispielsweise interdisziplinär Methoden aus der Psychologie, Soziologie, Ökologie und empirischen wirtschaftswissenschaftlichen Forschung einbeziehen.
Durch die Einrichtung von Lehrstühlen für integrierte Konsumentenethik könnten sich völlig neue Perspektiven eröffnen, die bislang noch nicht systematisch erforscht worden sind.
Oliver Fries, April 2025