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Beispiele für die Achtung pathozentrischer Grundsätze |
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Es wäre allerdings ungerecht, wenn dem Menschen allgemein die Mißachtung pathozentrischer Grundsätzen im Tierschutz vorgeworfen werden würde. Weltweit betrachtet gibt es durchaus Fälle, in denen Menschen und leidensfähige Tiere auf einer Stufe stehen - oft überwiegen sogar die Rechte der Tiere. Das zeigt sich sowohl bei der Nahrungsmittelsituation als auch bei der medizinischen Versorgung eines typischen Haustieres in einem reichen Industrieland, mit der wohl mancher Mensch in den Entwicklungsländern gerne tauschen würde. Aber auch in religiöser Hinsicht gibt es Beispiele, in denen Tieren dieselben Rechte zugesprochen werden wie Menschen. Man denke dabei nur an den legendären Hundefriedhof in Berlin: Seit 1951 wurden tausende von Bestattungen mit aufwendiger Grabgestaltung Hundefriedhof in Berlin vorgenommen. Oder an den Tierfriedhof Cimetière des Chiens nordwestlich von Paris, in dem seit 1899 neben Hunden auch Pferde, Affen, Löwen und sogar Fische bestattet wurden und der seit 1987 unter Denkmalschutz steht.
"Daß mir der Hund das Liebste ist, sagst Du oh Mensch sei Sünde, doch der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde." ( Arthur Schoppenhauer, deutscher Philosoph, 1788-1860 )
Die Bestattung von Tieren auf Friedhöfen ist dabei kein neuzeitliches Phänomen. In Peru wurden etwa 1000 Jahre alte Tiergrabstätten entdeckt. Die darin gefundenen Hunde und Katzen wurden in Decken gehüllt und mit Leckerbissen für das Leben nach dem Tod in einem Grab z.T. gemeinsam mit ihren Herrchen bestattet. Als Dank für ihre Verdienste zum Familienleben.[1] Das erste Hundegrab soll 14000 Jahre alt sein und wurde in Deutschland (Bonn-Oberkassel) gefunden. Nicht zu vergessen auch die traditionelle Rolle der Kühe in Indien, die in der hinduistischen Religion als heilig verehrt werden. Die heilige Kuh ist in Indien von jeher ein Symbol für Fürsorge und Lebenserhaltung, weil sie das Überleben der Menschen sicherte: Kühe lieferten in Indien nicht nur Ernährung und Bekleidung, sondern auch wertvollen Dünger/Dung für Hausbau und Heizung oder für die Medizin (z.B. Ayurveda) und natürlich Arbeitskraft zur Bestellung der Felder oder als Transporthilfe. Nach der indischen Religion ist die Kuh die Mutter allen Lebens und steht in der Mythologie im Zusammenhang mit dem Gott Krishna. In einigen Gebieten von Indien gibt es auch sog. "Gaushalas"-Ställe, die wohlhabende Inder mitfinanzieren und in denen kranke oder alte Kühe bis an ihr Lebensende und ihre Bestattung gefüttert werden.
[1] Die Beerdigungen belegen etwa tausend Jahre alte Grab-Funde in Peru südöstlich von Lima in der Nähe der peruanischen Hafenstadt Ilo. Der Friedhof soll vom Volk der Chiribaya stammen, das von 900 bis 1350 nach Christus im Osmore-Tal lebte. Seit 1993 haben die Forscher dort bereits 83 Tiere in Gräbern und Grabstätten entdeckt. Überwiegend handelt es sich dabei um Chiribaya Schäferhunde, welche in Peru als Wachhund für Lama-Herden eingesetzt wurden und kleineren Golden Retriever ähnelten.
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