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Abweichung vom Gleichbehandlungsgrundsatz und die Philosophie des Kaizen

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Absolut kann eine biozentrische Umweltethik nicht verstanden werden. Das Konzept der Biozentrik macht nur Sinn, wenn die Selbstbeschränktheit des Menschen berücksichtigt wird, durch die er einer Verantwortung für alles Leben nicht immer gerecht werden kann.

Dementsprechend wird davon ausgegangen, daß nicht notwendigerweise alle Lebewesen gleichbehandelt werden müssen - Pflanzen dürfen aufgrund ihrer Andersartigkeit auch entsprechend anders behandelt werden.[1]

Ihre Schmerzunempfindlichkeit (die allerdings wissenschaftlich bis heute nicht bewiesen wurde) verringert nur den Umfang ihrer Ansprüche, hebt sie aber nicht völlig auf.[1]

Die Botschaft einer biozentrischen Umweltethik könnte also lauten, daß andere Lebewesen nur geschädigt und getötet werden sollten, wenn es unvermeidlich ist.

Natürlich dürften zig verschiedene Ansichten darüber bestehen, welche Schädigungen von anderen Lebewesen “unvermeidlich” sind und welche nicht. Und es dürften nur schwerlich Handlungsanweisungen für alle möglichen Situationen aufstellbar sein.

Auch innerhalb der Pflanzenwelt wäre zu klären, ob ein Schutz nur für größere Pflanzen gelten soll oder auch für kleinste Organismen wie z.B. Flechten.

Entscheidend an dieser Botschaft wäre aber, daß der Mensch aufgrund seiner Intelligenz den Schaden anderer Lebewesen begrenzen kann. Auch er muß zwar, dem oft grausamen Gesetz der Natur folgend, (noch) auf Kosten anderer Lebewesen leben, doch er hat im gnadenlosen Überlebenskampf, dem alle Organismen unterliegen, die “besten Karten in der Hand”.

Was aber auf jeden Fall mit einer biozentrischen Umweltethik erreicht würde, wäre eine Bewußtseinsschärfung. Es ist immer ein Unterschied, ob Handlungen bewußt oder unbewußt vollzogen werden.

Entscheidend wäre, daß die Schädigung anderer Lebewesen nicht als selbstverständlich empfunden wird. Die biozentrische Umweltethik könnte auch als ein nie erreichbares Oberziel verstanden werden, daß der Mensch trotzdem immer anstreben sollte.

Das gleiche Prinzip beinhaltet die asiatische Philosophie von Kaizen, ein japanisches Management-Konzept von Taiichi Ohno, das von japanischen Automobil-Unternehmen (z.B. Toyota) mit großem Erfolg im Rahmen der Lean Production (schlanke Produktion) und der autonomen Kanban-Produktionsablaufsteuerung zur Reduzierung von Lagerbeständen angewandt wird.

Die Kriterien von diesem Modell sind auch Grundlage von einem sog. Total Quality Management (TQM).

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Die japanischen Schriftzeichen von Kaizen

Kaizen (japanische Schriftzeichen)

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Kaizen bedeutet der Definition nach so viel wie "ständige Verbesserung" und bezeichnet eine Strategie, “kontinuierlich bessere Produkte zu niedrigeren Preisen anzubieten”.[2]

Dahinter steht die Auffassung, daß alle Lebensbereiche des Menschen - egal, ob es sich um das Arbeitsleben, das soziale Leben oder das häusliche Leben handelt - einer ständigen Verbesserung bedürfen.[3]

Die Botschaft von Kaizen lautet deshalb, daß kein Tag ohne irgendeine Verbesserung vergehen soll.[3] Die Besonderheit an dieser Philosophie ist dabei, daß absolute Qualität, auch wenn sie nie wirklich erreichbar ist, trotzdem immer wieder aufs neue angestrebt wird.

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Gemäß der Philosophie des Kaizen führt nicht die sprunghafte Verbesserung durch Innovation, sondern die schrittweise und permanente Optimierung eines bewährten Produkts zum Erfolg.

Überträgt man diese Denkweise der Perfektionierung auf das biozentrische Konzept, dann sollte der Mensch nach Erhalt allen Lebens streben, auch wenn dieses Ziel nie erreichbar ist. Der Weg wäre demnach entscheidender als das Ziel.

 

[1] Vgl. Teutsch, G.M. (1985), Lexikon der Umweltethik, Düsseldorf, S.17.

[2] Vgl. Imai, M. (1992), Kaizen: Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb, München, S.19/23.

[3] Vgl. Imai, M. (1992), Kaizen: Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb, München, S.23/24.

 

 

 

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